Natur und Künstlichkeit - den urbanen Wachstumsschichten folgend 

Das Architektenteam Multipack führt in mehrerer Hinsicht die städtebaulichen Muster von Neuchâtel weiter. Die Arteplage ist landseitig in parallele Raumschichtungen zum Hang hin ausgerichtet. Das quadratisch angelegte Forum über dem Wasser wird mit einem Kunstgriff über eine lang gestreckte Passerelle mit der leicht bewegten Uferlinie verbunden. Die disziplinierte Plattformgeometrie versteht sich als Reverenz an die künstliche Seeufer-Tradition. Das bewegt-rhythmische Element an Land dient zur Visualisierung des thematischen Spannungsbogens zwischen Natur und Künstlichkeit.

Die typischen Schilfvorkommen an den Uferzonen des Neuenburgersees werden rund um die Plattform in Gestalt leuchtender, frei schwingender Fiberglasstäbe aufgenommen. Der in Neuchâtel als Joran bekannte Abendwind weht regelmässig von den Jurahöhen herab. Er versetzt die künstlichen Schilffelder rund um die Plattform in ein natürliches Wogen, eine Wellenbewegung, welche die ruhenden Grossformen der Galets spannungsvoll-dynamisch kontrastiert.

Mit den parallelen Raumschichten, bestehend aus Ausstellungen, Theatern, offenen Konzertbühnen, Verkaufsständen und Servicebauten wird auf der Arteplage eine urbane Stimmung geschaffen, die mit der Altstadt von Neuchâtel in Einklang steht. Sehr schnell haben die Neuenburger ihre Arteplage denn auch als neuen Faubourg ins städtische Leben integriert.

Konzept, Architektur und Design
Team Multipack bestehend aus:
Atelier Jacques Sbriglio (Jacques Sbriglio), Aix-en-Provence, Frankreich www.sbriglio-architectes.fr
GMS Architectes SA (Jean-Guy Müller, Claude Schoderet, Cédric Vassalotti), Neuchâtel www,gmsarchitectes.ch
Atelier Oï SA (Aurel Aebi, Armand Louis, Patrick Reymond), La Neuveville www.atelier-oi.ch

_{Fotos: © Atelier Oï; © Yves André}