Die Wolke ist ein Anti-Spektakel. Formlos, immateriell. Unfassbar schwebt das Gebilde zehn Meter über dem Neuenburgersee. Die aus Doppelpyramiden aufgebaute Tensegrity-Konstruktion erlaubt grosse Spannweiten, wobei nur vier Stützen den Seeboden erreichen. Dadurch scheint die Struktur zu schweben. Erreicht wird dies auch durch das Baumaterial Nebel, welches hier als Masse empfunden wird. Der Nebel schafft eine begehbare und bewohnbare Hülle. Gefiltertes Seewasser wird mit mindestens 80 bar Druck über ein Rohrsystem von 7 Kilometer Länge durch insgesamt 31'400 Düsen versprüht. Die künstliche Wolke ist eine dynamische Architektur, die unter Einfluss der Wetters ständig ihre Ausdehnung, ihre Transparenz und ihre Form verändert. Das komplexe Steuersystem ermöglicht eine permanente Regulierung unter Berücksichtigung von Lufttemperatur und -feuchtigkeit sowie Windrichtung und -geschwindigkeit. Die in 22 Zonen aufgeteilte Sprühanlage kann so die Besucherplattformen gleichmässig in ein weisses Nichts hüllen. Die Wolke wird über eine Eingangs- und eine Ausgangsbrücke erschlossen. Auf dem unteren Deck, der Medienplattform, befinden sich die Besucher nitten in der Wolke und können sich auf einem Gitterrost frei bewegen. Im Aufgang auf das obere Deck, Angeldeck genannt, durchbrechen sie gleichsam die Wolkendecke. Der Ausblick auf den See und die Arteplage wird abgerundet durch den Besuch der Angel Bar, wo Mineralwasser aus aller Welt degustiert werden kann.
Arteplage
Yverdon-les-Bains
Fotos: © Holzer Kobler Architekturen GmbH www.holzerkobler.com; © Philipp Zanatta; © Christoph Steudler; © Andreas Mosimann; © Beat Widmer; © Michael Studt; © Urs Berwert: © Martin Lüchinger