Experimentalarchitektur

Man kennt sich nicht, spricht nicht die gleiche Muttersprache, pflegt andere Wertvorstellungen, weiss über des anderen Kompetenzen kaum Bescheid. Was hält einen zusammengewürfelten Haufen abenteuerlustiger Ausstellungsmacher zusammen?

Ist es der Zeitdruck? Zum einen: ja, bestimmt. Aber wer setzt sich schon freiwillig einem Dauerstress aus, wenn er zudem von den Medien mit Argwohn und mit der Aufforderung «ihr von der Expo habt zwar keine Chance, aber ergreift sie!» begleitet wird.

Ein zweiter wichtiger Faktor ist der Enthusiasmus, sich vorbehaltlos für ein kollektives und friedliches Generationen-Ereignis zu engagieren. Von ihm geht eine Suggestivkraft aus, die sich zu ganz konkreten architektonischen Bildern entwickelt. Vorerst nur virtuell, auf dem Bildschirm, dann sinnlich begehbar auf jeder Arteplage und greifbar als eigentliche Wahrzeichen. Eine Architekturleistung wie sie die Schweiz noch nie gesehen hat.

_{Ruedi Rast, Directeur Technique, 2002}