Bahnhöfe

Für die Expo.02 wurde die Bahninfrastruktur in der Region erneuert und den zu erwartenden Gästen angepasst. Unter anderem wurden einige bereits geplante Infrastrukturprojekte in den Perimetern der Bahnhöfe früher umgesetzt.

Bahnhof Biel-Bienne

Die SBB haben in Biel-Bienne die Achse Bahnhof–See durch eine Fussgängerpassage unter dem Bahnhof verlängert. 15’000 m2 brachliegendes Industrieland am Seeufer waren nun frei für eine städtebauliche Nutzung: eine Entwicklungschance für die Gemeinden Biel-Bienne und Nidau. 

Bahnhof Murten-Morat

Die SBB haben im Vorfeld der Expo.02 eine Unterführung beim Bahnhof Murten-Morat erstellt. Zudem wurden bestehende Perrons verlängert und erhöht und neue Perrons erstellt. 

Bahnhof Kerzers-Chiètres

Die BLS hat vor der Expo.02 ihre Perrons mit einer Unterführung verbunden. Die SBB hat ihren Bahnhofteil erst 2004, d.h. nach der Expo.02, mit einer Unterführung verbunden. Zudem wurde die Passerelle um 20 cm angehoben, damit die neu fahrenden Doppelstöcker durchfahren konnten.

Während der Expo.02 gab es 216 anstelle von 17 täglichen Zugfahrten.

Bahnhof Neuchâtel

Die Ausrichtung der Expo.02 bot die Gelegenheit für ein neues, intermodales Mobilitätskonzept. Dabei wurde die Unterführung verlängert, um nördlich der Zuggleise eine Umsteigemöglichkeit zu den Bus- und Trolleybuslinien zu schaffen. Anlässlich der Expo.02 wurde ausserdem eine unterirdische Standseilbahn zum See in Betrieb genommen.

Bis zum Jahr 2000 operierten der Trolleybusverkehr und die kurze Trolleybuslinie beinahe wie eine Sackgassenanbindung mit Ausrichtung nach Westen und zur Altstadt. Auf dem Bahnhofsplatz (jetzt Bahnhofvorplatz Ost) wurden alle Funktionen gebündelt – mit Ausnahme der Zufahrt zum unterirdischen P+R-Parkhaus und des Zugangs zu den Taxis auf dem Bahnhofsvorplatz Ost. Als eine der vier Gastgeberstädte der Expo.02 gestaltete Neuenburg den Bahnhofszugang komplett neu, um die Besucherströme im Jahr 2002 zu bewältigen. Bei dieser Gelegenheit wurde die Unterführung nach Norden bis zur Strasse Faubourg de la Gare verlängert. Dort wurden die Bus- und Trolleybuslinien zusammengelegt, um eine Durchfahrtsanbindung des Bahnhofs zu schaffen. Durch eine unterirdische Standseilbahn wurde das Universitätsviertel mit dem Seeufer verbunden. Die Standseilbahn wurde mit in einen Rahmen eingehängten Kabinen konzipiert, damit sie sich mühelos dem komplex gekrümmten Streckenverlauf anpassen kann. Das Gebiet rund um den Bahnhof wurde verkehrsberuhigt. Die Veloparkierung (150 Stellplätze) ist im Wesentlichen in der östlichen Gleisunterführung (ohne Gleiszugang) und an der Bushaltestelle (Haltestelle Bahnhof, Place Blaise-Cendrars) möglich. 80 weitere gesicherte Stellplätze (Velostation) befinden sich am Eingang zum Espace de l’Europe.

In Neuchâtel hat die unterirdische Seilbahn Fun’ambule die Verbindung vom Bahnhof zum See möglich gemacht. Eine solche war seit langem vorgesehen, war aber ohne die Beteiligung der Expo nicht möglich. Die Zukunft wird zeigen, wie die Stadt Neuchâtel ihr Potenzial an Freizeit- und Erholungsräumen nutzen wird, die sich durch die Gestaltung der Arteplage ergeben haben.

Bahnhof Yverdon-les-Bains

Die SBB führte diverse Anpassungen beim Bahnhof Yverdon-les-Bains aus. Zudem realisierte die Stadt Yverdon-les-Bains grundlegende Infrastrukturprojekte in den Bereichen Place de la Gare und Avenue de la Gare. 

Für die Expo.02 wurde der Vorplatz des Bahnhofs Yverdon-les-Bains provisorisch überdacht 

Architekt
West 8, Rotterdam, Niederlande www.west8.com

Holzbau
Werner Minder, Yverdon-les-Bains

Bahnhof Chamard–Montagny

Für die Expo.02 wurde ein temporärer Bahnhof in Chamard-Montagny erstellt. Damit wurde der Expo.02-Parkplatz Chamard-Montagny mit der Stadt Yverdon-les-Bains verbunden. 

Fotos: © Schweizerische Bundesbahnen AG, Bern; www.wegezumholz.de ; © Archiv Frédérique Mouchet; © Simon Richard